Analyse und Lösungsansätze vor dem Hintergrund rechtlicher, ökologischer und ökonomischer Zusammenhänge
Christian Ammer, Torsten Vor, Thomas Knoke, Stefan Wagner
Anlass des Berichts und Aufgabenstellung
Seit über 50 Jahren wird in Deutschland die Wald-Wild-Diskussion intensiv und teil- weise sehr emotional geführt. Allerdings zeigen einschlägige Inventuren noch immer auf großen Flächen vergleichsweise hohe, durch Schalenwild verursachte Wald- schäden, die insbesondere im Hinblick auf die forstliche Produktion, die Biodiversität, den Waldumbau im Zuge des Klimawandels sowie die Schutzfunktion von Wäldern und deren CO2-Speichervermögen besonders gravierend sind. Den vielfach überhöhten Wildbeständen, die nicht selten in den jagdlichen Interessen Einzelner ihren Grund haben, stehen somit gesellschaftliche und forstwirtschaftliche Ansprüche an Wälder gegenüber. Um in dem daraus entstehenden Interessenkonflikt sachlich fun- dierte Handlungsstrategien erarbeiten zu können, ist es erforderlich, die rechtlichen, ökologischen und ökonomischen Zusammenhänge zu analysieren und vor dem Hin- tergrund der durch die Gesetze vorgegebenen gesellschaftlichen Ziele klare Schluss- folgerungen zu definieren.
Zu diesem Zweck werden in der folgenden Expertise verschiedene Aspekte der durch hohe Schalenwilddichten hervorgerufenen Folgen1 für die Regeneration von Wäldern und ihre Bewirtschaftung analysiert. Darüber hinaus werden Möglichkeiten und Instrumente aufgezeigt, forstwirtschaftlich akzeptable Schalenwilddichten zu erreichen und dauerhaft sicherzustellen. Der Einordnung des Themas dient zunächst ein Überblick über die Entwicklung des Wald-Wild-Konflikts in der Vergangenheit und seine Darstellung in den Medien (Kapitel 2). Darauf folgt eine Aufarbeitung des Rechtsbestands und der sich für die Bewirt- schaftung von Wäldern ergebenden gesellschaftlichen Ziele (Kapitel 3). Eine weitere Bestandsaufnahme stellen die beiden folgenden Kapitel dar, die die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen von Schalenwildverbiss (Kapitel 4) zusammenfas- sen und Inventurergebnisse zum Ausmaß von Schalenwildverbiss (Kapitel 5) vorstellen. In Kapitel 6 werden die zuvor genannten gesetzlichen Vorgaben mit der in den Kapiteln 4 und 5 beschriebenen Situation verglichen. In Kapitel 7 werden schließlich Handlungsempfehlungen zur dauerhaften Lösung des Konflikts zwischen einer auf jagdliche Interessen fokussierten Schalenwild- und der forstlich motivierten Waldbewirtschaftung gegeben. Eine Zusammenfassung (Kapitel 8) und ein Verzeichnis der zitierten Literatur (Kapitel 9) schließen den Bericht ab.
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Der Wald-Wild-Konflikt - Endbericht